Leimtopf

(  für Heißleim )

Heißleim ist ein natürliches Produkt mit hoher Klebkraft, das bereits in der Antike verwendet wurde.  Er wird aus tierischen Abfällen gewonnen und ist v.a. auch unter dem Namen Knochenleim bekannt. Einen guten Überblick liefert dieser Link:

https://www.chemie-schule.de/KnowHow/Glutinleim

Heißleim muss - wie der Name schon sagt - heiß verarbeitet werden. Er muss also während der Verarbeitung definiert warm gehalten werden. Dafür kann man temperierbare Leimtöpfe kaufen, welche aber relativ teuer sind.

Um diese Kosten zu umgehen, arbeiten einige Anwender mit Babyflaschenwärmern; das scheint durchaus gut zu funktionieren.

Ich habe allerdings bei unterschiedlichen Produkten keine Angaben  zur einstellbaren Temperatur gefunden und wollte nichts auf Verdacht kaufen; außerdem finde ich die Möglichkeit gut, im Leimtopf ein zweites, ebenfalls auf gleicher Temperatur befindliches Bad zu haben, in dem der Leimpinsel ausgewaschen werden kann oder separat Leim mit Pigmenten angesetzt werden kann. Das bekomme ich in einem Babyflaschenwärmer nicht unter.

Ich habe daher nach Wasserkochern gesucht, die größer sind und einstellbare Temperaturen bieten. Die Regeltemperatur sollte im Bereich 45 - 60° liegen und die Temperatur sollte gehalten werden können. Ich fand ein Produkt, das auf 55° regelt und die Temperatur dann bis zu 12 Stunden hält; es war neuwertig und als B-Ware (funktionsgeprüft) recht erschwinglich zu bekommen.

 

Ein (wie ich zugeben muss) etwas aufwändig konstruiertes (3D-gedrucktes) Gestell hält zwei Babynahrungsgläschen in einer für die spätere Leimentnahme bequemen Höhe. Die abgeschnittenen Seiten vorne und hinten erlauben zum einen das Einsetzen in den Kocher trotz des nicht ganz senkrecht zu stellenden Kocherdeckels und stellen zum anderen gute Zirkulation des im Bodenbereich erhitzten Wassers sicher. Außerdem ist es möglich, den Kocherdeckel mit eingesetzten Gläschen (Bild unten) zu schließen; so läßt sich die Verdunstung minimieren, wenn der Leim vorbereitet oder längere Zeit nicht gearbeitet wird.

 

Das Gestell ist präzise in die Kocheröffnung eingepasst; so kann mit einem Riegel, der in eines der Ausgießlöcher eingreift, das eventuelle Aufschwimmen des Gestells verhindert werden.

Ein Kleckerdeckel deckt Gläschen- und Kocherrand ab und hilft so, das Ganze etwas sauber zu halten und reduziert die Verdunstung während des Arbeitens. Der Kocherdeckel kann jetzt nicht mehr geschlossen werden. Ein weiterer Deckel kann in Arbeitspausen mal schnell darübergelegt werden.


Für Nachbauer:

Materialhinweis: da PLA sich bereits ab 50°C verformt, sollte für diese Teile PETG verwendet werden.

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